12.-14. August 2022
INTERDISZIPLINÄRES SYMPOSIUM
Kapital.Geschlecht
veranstaltet vom Interuniversitären Forschungsverbund Elfriede Jelinek
der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
und dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum
in Kooperation mit den
Salzburger Festspielen (12.8.) und dem Literaturarchiv Salzburg (13. und 14.8.)
Das Symposium befasste sich mit den Zusammenhängen von Geschlecht, Kapital und patriarchaler Macht – ausgehend vom Werk Elfriede Jelineks und ihrer Thematisierung von Kapitalismus, Neoliberalismus und Rechtspopulismus.
In Form von „Wider-Reden“, Dialogen, Gesprächen und künstlerischen Programmpunkten setzten sich renommierte internationale Wissenschaftler*innen und Künstler*innen mit Gewaltverhältnissen, Ausgrenzungsmechanismen und der Kapitalisierung von (Frauen)-Körpern auseinander. Sowohl die österreichischen als auch die globalen gesellschaftspolitischen Kontexte standen zur Debatte.
Auch die Salzburger Festspiele waren Thema des Symposiums. Die Frage, inwieweit der Gründungsmythos dieses Festivals patriarchalen bzw. anti-modernen Denkmustern entspricht, wurde ebenso diskutiert wie das „Identitätsstück“ der Festspiele, der Jedermann, und die toxische Männlichkeit, die dieses Spiel vom Sterben des reichen Mannes vor Augen führt. Die junge österreichische Autorin Lydia Haider wagte eine subversive Neu- und Überschreibung des Textes der Buhlschaft und machte daraus eine performative Intervention, die als Video in Kombination mit einer Live-Lesung präsentiert wurde.
Ausgehend vom diesjährigen Musiktheater-Programm der Festspiele wurden auch Gewaltformen an Frauen in der Opernliteratur untersucht. Integriert war eine Video-Lesung aus Jelineks Theatertext Über Tiere, der als Ausgangspunkt Mozarts Don Giovanni hat.
Das Symposium war Teil des Forschungsschwerpunkts „Geschlecht und Gewalt“ des Interuniversitären Forschungsverbunds Elfriede Jelinek.
Tickets für den 12.8. (20,-) waren über das Kartenbüro oder die Website der Salzburger Festspiele erhältlich. (https://www.salzburgerfestspiele.at/).Der Eintritt für den 14. und 15.8. waren frei zugänglich.
Konzept und Organisation: Pia Janke, Andrea Heinz, Marie-Theres Auer
PROGRAMM
FREITAG, 12.8.2022, 20 Uhr
in Kooperation mit den Salzburger Festspielen
Universität Mozarteum, Solitär
5020 Salzburg, Mirabellplatz 1
„Frauen sind unfrei und eben: Verhandlungsmasse. Konkursmasse"
Mavie Hörbiger liest aus Essays von Elfriede Jelinek
Carolin Emcke
Wider-Rede
Gespräch: Geld.Gewalt.Geschlecht
mit Carolin Emcke, Xenia Hausner, Bettina Hering, Lisz Hirn, Mavie Hörbiger moderiert von Pia Janke
SAMSTAG, 13.8.2022, 15 Uhr
in Kooperation mit dem Literaturarchiv Salzburg
Literaturarchiv Salzburg
5020 Salzburg, Kapitelgasse 5-7
Dialog: Uta Degner - Manfred Mittermayer:
Kapital, Geschlecht und Gewalt in der österreichischen Literatur
Gespräch: Männlicher Mythos Jedermann - männlicher Mythos Salzburger Festspiele?
Mit Ruth Beckermann und Robert Hoffmann, moderiert von Pia Janke
Video-Statement von Mavie Hörbiger
Video & szenische Lesung: Lydia Haider
Die Buhlschaft in Herbert. Eine Heimführung
(in Zusammenarbeit mit dem Volkstheater Wien und dem Schmauswaberl)
Publikumsgespräch mit Lydia Haider und Jennifer Weiss, moderiert von Andrea Heinz
SONNTAG, 14.8.2022, 15 Uhr
in Kooperation mit dem Literaturarchiv Salzburg
Literaturarchiv Salzburg
5020 Salzburg, Kapitelgasse 5-7
Gespräch: Geschändet, gemordet, in den Wahnsinn getrieben: Gewalt gegen Frauen im Musiktheater
Mit Karita Mattila, moderiert von Anke Charton
Video-Statement von Elisabeth Bronfen
Kurzfilm aus Über Tiere von Elfriede Jelinek mit Sylvie Rohrer
Einleitung: Karoline Exner
„O mio babbino caro" - Starke Stimmen von Frauen im Musiktheater
Klaus Bertisch im Gespräch mit Juliette Mars und Hanna Schwarz
Kooperationspartner*innen des Projekts "Geschlecht und Gewalt":
- Central European University Vienna
- Fachbereich Germanistik, Paris Lodron Universität Salzburg
- Hochschule für Musik Karl Maria von Weber Dresden, Deutschland
- Hochschule für Musik, Freiburg im Breisgau, Deutschland
- Instytut Filologii Germańskiej, Abteilung für Deutschsprachige Medien und Österreichische Kultur,
Uniwersytet Łódzki, Polen - Instytut Germanistyki, Uniwersytet Warszawski, Polen
- School of Modern Languages, Georgia Institute of Technology, USA
- Kunsthistorisches Museum Wien
- Volkstheater Wien
In Kooperation mit:
Mit freundlicher Unterstützung von: